Als Blattschuss bezeichnet man einen Schuss, welcher im Bereich der Schulterblätter, also durch die oberen Vorderläufe in die Kammer trifft. Die Kammer bezeichnet den Brustkorb des Wilds. Genau genommen versuchen Jäger jedoch nicht durch die Vorderläufe, sondern knapp dahinter zu treffen, um nicht wertvolles Wildbret der Vorderläufe zu zerstören. Daher wird auch oft vom Kammerschuss gesprochen.
Durch den Treffer in die Kammer zerstört das Projektil das Herz und die Lungen, wodurch das Tier entweder sofort, oder durch das Kollabieren der Lunge und des Blutdruckabfalls innerhalb weniger Sekunden stirbt.
Durch einen Blatt- oder Kammerschuss wird das Leiden des Wilds auf ein Minimum reduziert, idealerweise spricht man davon, dass das Wild den Knall des Schusses nie gehört habe. Trotz perfekt angetragenen Blatt- oder Kammerschüssen können aber Fluchtstrecken von bis zu mehreren hundert Metern nicht ausgeschlossen werden - wenige Sekunden bis zum Eintreten des Todes können dem Wild für das Überwinden dieser Fluchtstrecken reichen.
Dieser Umstand ist Gegenstand zahlreicher Diskussionen von Jägern über die richtige Art Munition und das beste Kaliber.